Naturräumliche Gegebenheiten und Klima

Die geografische Lage Irans zwischen dem 25. und 40. Breitengrad sowie die Höhenunterschiede ergeben unterschiedliche Klimazonen. So kommt es vor, dass während derselben Jahreszeit in zwei voneinander entfernten Städten zeitgleich Temperaturunterschiede bis zu 30 % gemessen werden.

Der Großteil Irans besitzt kontinentales Klima. Da sich vom Norden bis zum Persischen Golf aber auch alpine, gemäßigte und subtropisch bestimmte Gebiete erstrecken, lässt sich Iran in vier verschiedene Klimazonen einteilen, die im Wesentlichen die Flora und Fauna des Landes bestimmen. Ihre Grenzen verlaufen vor allem entlang der beiden großen Gebirgszüge, dem Zagros von Nordwesten nach Südosten annähernd parallel zur irakischen Grenze, sowie dem Elburs (von Westen nach Osten, parallel zur Küste des Kaspischen Meeres).

Geschützt durch das Elbursgebirge, eine der schärfsten Klimagrenzen der Erde, verfügt das Südkaspische Küstentiefland über ein angenehm mildes und feucht-gemäßigtes Klima. Das Tiefland und die Nordabdachung des Elburs erhalten ganzjährig 800 bis 2.000 mm Niederschlag.

Und so herrscht dort warmes und feuchtes subtropisches Klima mit viel Sonne, und im Winter bleiben die Temperaturen oberhalb der Null-Grad-Grenze. Da die feuchte Meeresluft an den Gebirgsrändern hängenbleibt, sind Niederschlagsmengen bis zu 2.000 mm möglich. Die Berghänge waren bis in die jüngere Gegenwart von dichten Wäldern bewachsen, sind mittlerweile jedoch vor allem aufgrund illegaler Rodung stark abgeholzt.

Demgegenüber weisen die Hochlagen des Elburs- und Zagrosgebirges im Winter kalte und im Sommer warme und zum Tagesende abkühlende Luft auf. Auch die weiteren nördlichen und westlichen Randgebirge besitzen alpines Klima. Hier kommt es zu starken Niederschlägen im Winterhalbjahr (ca. 600 mm), die in höheren Lagen als Schnee fallen und zu einer mehrmonatigen Schneedecke führen können. Die strengen Winter sorgen dafür, dass die mittleren Januartemperaturen hier häufig unter dem Gefrierpunkt liegen. Die Sommer bleiben aufgrund der Höhenlage ebenfalls recht kühl.

Im zentraliranischen Hochland, das von den beiden Wüsten Dascht-e Kavir und Dascht-e Lut dominiert und im Westen und Norden durch hohe Gebirgszüge begrenzt wird, herrscht arides Klima mit heißen, trockenen Sommern bei mittleren Tagestemperaturen von 25 bis 30 °C und mit kalten, ebenfalls trockenen Wintern bei durchschnittlich 2 °C, so dass es durchaus auch zu Schneefällen kommt. Temperaturschwankungen bis zu 40 °C im Tages- und Jahresverlauf sind keine Seltenheit. Hier ist es mit Niederschlägen unter 100 mm pro Jahr wüstenhaft und fast immer wolkenlos. Die Städte am Rande der Wüsten sind im Sommer sehr warm, im Winter erträglich kalt mit insgesamt sehr vielen Sonnentagen und es kann zu ausgiebigen Regenfällen kommen. Dank dieser Höhenlage wird es beispielsweise in Teheran, das etwa 1.600 m über dem Meeresspiegel liegt, auch im Sommer selten unangenehm heiß, so dass die Jahresdurchschnittstemperatur bei 18 °C liegt.

Der Südwesten Irans liegt im Tigrisbecken. Aufgrund der Nähe zur irakischen Wüste sind hier im Sommer Temperaturen von bis zu 50 °C keine Seltenheit, während im Winter die Temperaturen fast immer über dem Gefrierpunkt bleiben. Ähnliches gilt für die Küste des Persischen Golfes, wo es aufgrund der sehr vielen Sonnentage durchgehend warm bleibt. In den Tiefländern am Persischen Golf sind die Sommer trocken, schwül und heiß bei Temperaturen bis zu 43° im Schatten und stets hoher Luftfeuchtigkeit, die Winter sind bei 20 bis 25 Grad im Gegensatz zum Hochland jedoch mild. So kommt die Stadt Bandar-e Abbas auf eine Jahresdurchschnittstemperatur von 29,6 °C.

Iran verfügt über große Mengen an Erdöl und Erdgas. Der genaue Umfang der Vorkommen kann allenfalls geschätzt, darf aber zu den größten der Welt gezählt werden. Darüber hinaus werden Eisenerz, Kohle, Magnesium, Gips, Kupfer und Blei abgebaut. Ein weiterer für den iranischen Staat ebenfalls bedeutsamer Rohstoff ist Uranerz, das in Iran in nicht geringen Mengen vorkommt und seit den 1990er Jahren gefördert wird.