Das Dorf Bondar-Abad in Yazd
Das Dorf Bondar-Abad (persisch بندرآباد) liegt 10 km nordwestlich der Stadt Eschkaz in der Provinz Yazd auf einer Höhe von 1150 m über dem Meeresspiegel und in einer Steppen-Region. Im Sommer ist es in dieser Ortschaft warm und trocken, im Winter relativ kalt. Die Bewohner von Bondar-Abad sprechen Farsi mit einem yazdischen Dialekt. Sie sind schiitische Muslime.
Die Gemeinde ist etwa 1500 Jahre alt und man kann dort viele historische alte Bauten sehen. Zu den wichtigsten zählt der antik-historische Bau „Sultan Mahmud Schah“, in dem ein Kloster, eine wissenschaftliche Schule, eine Dschamee-Moschee, eine Lehranstalt und ein Mausoleum von Imamzadeh Seyyed Mir Hussein untergebracht sind. Bekannt ist die Ortschaft wegen Scheich Taqi-al-Din Dada, einem berühmten Mystiker des 14. Jahrhunderts, der dort ein Kloster, ein Monument und eine Moschee errichtet hat, wo sich seine Anhänger aufhielten.
Letzten Statistiken aus dem Jahr 2006 zufolge, hat der Ort 1300 Einwohner. Wirtschaftlich gesehen basiert das Dorf auf Landwirtschaft, Gärtnerei und Viehzucht. Manche der Bewohner sind auch im Dienstleistungsgewerbe tätig oder mit der Herstellung von Kunsthandwerken beschäftigt. Die Felder werden mit Wasser, das aus tiefen Brunnen gepumpt wird, bewässert. Zu den wichtigsten Landwirtschaftsprodukten zählen Weizen, Gerste, Gurken, Wassermelonen und Luzernen. Zudem werden dort Granatäpfel und Aprikosen geerntet. Wie gesagt ist Bondar-Abad ein Steppendorf und es hat eine zentrierte Struktur, die wie bei anderen Wüstendörfern auch, besonders schön und attraktiv ist. Beim Hausbau wurden Rohziegel und Lehm verwendet, beim Bau von neuen Häusern verwendet man inzwischen schon Ziegel, Steine, Stahl und Zement. Die Art wie man die Ziegel aufeinander legt oder die verwendeten Farben und die wunderschönen Fliesenarbeiten verleihen der Ortschaft eine sehr schöne Ausstrahlung. Früher soll der Ort ein Handelszentrum gewesen sein.
Das Dorf Bondar-Abad hat sehr viele natürliche und historische Sehenswürdigkeiten. Daher kommen jährlich viele Touristen dorthin, um die Gemeinde zu besichtigen. Der schöne Ausblick auf die Wüste, die Sandhügel rund um das Dorf und die rot-grünen Granatapfel-Gärten stellen die natürliche Seite dieser Ortschaft dar. Aber auch die einzigartige Architektur und Struktur der Häuser, die aus Ziegel und Lehm errichtet wurden, zieht jeden Blick an sich.
Eine der wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten ist die Dschamee-Moschee. Diese Moschee liegt in der Nähe des Monumentes von Schah Sultan und ist etwa 400 bis 500 Jahre alt. Die Kuppel, die Kanzel und die Kerzenleuchter des Gotteshauses sind historisch betrachtet äußerst wertvoll.
Das Mausoleum von Imamzadeh Seyyed Mir Hussein wurde vor rund 800 Jahren erbaut. Es hat sehr schöne Stuckarbeiten und die Mosaikanfertigungen gehen auf die Zeit der Seldschuken zurück.
Das Monument Mahmud Schah ist das Grabmal von Sultan Mahmud Schah, dem Sohn von Sheich Taqi-ad-Din Dada, einem bekannten Sufi und Mystiker. Es liegt neben der Bondar-Abad Moschee.
Die Zurkhane, ein Fitness- oder Kraftraum, wo eine traditionelle iranische Sportart betrieben wird, ist 700 Jahre alt und zählt zu den interessanten historischen Bauten des Dorfes. Mitbringsel und Souvenirs der Ortschaft sind Granatäpfel.